Hann. Münden, 10.01.2011

Hochwasser in Hann. Münden Teil 2

Fortsetzung des Hochwasser-Einsatzberichtes!

Die starken und ergiebigen Schneefälle der vergangenen Wochen verwandelten unsere Region in eine herrliche Schneelandschaft. Aber nun verursacht die plötzliche Schneeschmelze und die starken Regenfälle der letzten Tage, ein starkes Ansteigen der Flüsse Fulda, Werra und Weser. Somit wird es für die Dreiflüsse-Stadt Hann. Münden kritisch, denn das gesamte Wasser beider Flüsse (Fulda und Werra) fließt durch die Stadt bis beide Flüsse gemeinsam in die abfließende Weser münden.

Die Altstadt und Teile der Kernstadt sind wie eine große Insel zwischen den Flüssen und somit akut vom Hochwasser gefährdet.

Der Weser-Pegel steht im Moment bei 5,94 Meter mit einer „leicht sinkenden“ Tendenz (Stand von 10.01.2011 um 17:30 Uhr; Quelle Wasser- und Schifffahrtsamt).

Im Normalfall führt die Weser ca. 1,20 bis 1,80 Meter.

Pegel-Entwicklung von Sonntag, den 09.01.2011:

-um 12:00 Uhr; 5,58 Meter

-um 19:30 Uhr; 6,18 Meter

-um 23:55 Uhr; 6,30 Meter

Pegel-Entwicklung von Montag, den 10.01.2011:

-um 08:30 Uhr; 6,14 Meter

-um 13:00 Uhr; 6,04 Meter; Tendenz: leicht sinkend

-um 16:00 Uhr, 5,98 Meter; Tendenz: leicht sinkend

-um 17:30 Uhr; 5,94 Meter; Tendenz; leicht sinkend

Die Stadt Hann. Münden hat einen Krisenstab eingerichtet. Das THW Hann. Münden hat zwei Fachberater dorthin entsandt, um den Krisenstab zu unterstützen und über Einsatzmöglichkeiten des THW zu informieren.

Zudem arbeiten die Einheiten des THW Hann. Münden und Göttingen an mehreren Einsatzstellen gemeinsam mit Feuerwehr, Polizei und dem städtischen Baubetriebshof Hand in Hand.

Die Stadt Hann. Münden ging am Sonntagabend davon aus, dass die kritische Marke von 6,30 m 24.00 Uhr erreicht wird.Diese Prognose ist auch so eingetreten.

Seit dem Montagmorgen sinkt der Pegel nur leicht. Die Stadt Hann. Münden geht davon aus, dass mit einem Rückgang der Pegelstände vorerst nicht zurechnen ist.  

 

 

THW-Einsatzaufgaben waren am Sonntag, den 09.01.2011:

  • Transportaufgaben.
  • Die Verteilung von Sandsäcken.
  • Unterstützung des städtischen Baubetriebshof beim Bau eines Hochwasser-Steges durch die 2. Bergungsgruppe (B2)
  • Bau einer Sandsack-Mauer durch B2.
  • Pumparbeiten an mehreren Einsatzstellen in der Stadt. Hier kam auch die Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen (FGr WP) des THW OV Göttingen zum Einsatz. Die Göttinger THW-Helfer wurden am Sonntag, um 10:45 Uhr durch die THW-Geschäftsstelle alarmiert. Die Aufgabe der FGr WP war das freipumpen der B80 im Bereich der Neuen Werrabrücke und Aral-Tankstelle, und zudem in einen Hann. Mündener Industriebetrieb Pumparbeiten zu leisten. (siehe Bericht THW Göttingen)
  • Bergung von Kraftfahrzeugen in Hochwasserbereichen.
  • Rettung vom Hochwasser eingeschlossenen Personen. Mehrere Personen hielten sich noch auf dem Mündener Campingplatz auf. Der MLW II (Unimog 2t,gl) schleppte die eingeschlossenen Personen mit ihrem Fahrzeug durch das Hochwasser am Tanzwerder frei in das Trockene.
  • Sicherungsarbeiten an der Baustelle des „Neuen Wasserkraftwerkes.“ Die Helfer der Fachgruppe Wassergefahren (FGr W) führten Kranarbeiten durch, um die Container der Baufirma aus den Fluten zu heben. Zudem wurde noch ein Bagger mit der Feuerwehr Hann. Münden vor den Fluten gerettet.

 

In Hann. Münden sind mehrer Straßen durch das Hochwasser unpassierbar geworden und dadurch gesperrt wurden. (siehe Lagebericht der Stadt Hann. Münden)

Des Weiteren ist die Bundesstraße 80 (B80) im Bereich zwischen Weserbrücke und Neuer Werra-Brücke wegen Überflutung gesperrt. Und die Bundesstraße 496 (B496) ist zwischen Bonafort und Hann. Münden wegen Überflutung und Unterspülung gesperrt . Die L561 zwischen Gimte und Eichhof ist von Wasser überspült..

Die 25 Hann. Mündener THW-Helfer konnten am Sonntagabend, gegen ca. 22:30 Uhr vorerst nach Hause fahren, um sich für möglich kommende Hochwasser-Einsätze in den kommenden Tagen ausruhen. Die Helfer der Fachgruppe Wassergefahren des THW OV Göttingen machten die Nacht durch und sind dann durch Kameraden abgelöst worden. Sie pumpen weiterhin im Bereich B80 und im Industriebetrieb Natermann. Zudem sind stehen seit Montagmorgen wieder zwei THW-Fachberater des THW Hann. Münden dem Krisenstab der Stadt Hann. Münden zur Verfügung.

Der Pumpeinsatz endete für den THW OV Göttingen vorerst heute (Montag, den 10.01.2011) um 17.00 Uhr. Vier Göttinger THW-Helfer brachten das eingesetzte Gerät wieder in die Unterkunft nach Göttingen zurück. Pumpen und Schläuche werden jetzt gereinigt und durchgesehen, die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.

Weitere Informationen folgen stetig in den kommenden Tagen, da das Hochwasser und dementsprechend der Einsatz weiter andauert

 

Eingesetzte Kräfte und Gerät THW Hann. Münden:  

  • LuK OV (Stab); Stärke: 1/1/0= 2 Helfer
  • Fachberater (FaBe; Stab); Stärke: 1/1/0= 2 Helfer
  • 2. Bergungsgruppe (B2) mit Mehrzweckkkraftwagen (MzKW); Stärke: 0/1/6= 7 Helfer
  • 2. Bergungsgruppe (B2) mit Lkw 3,5t mit Ladebordwand; Stärke: 0/1/2= 3 Helfer
  • FGr Wassergefahren (FGr W) mit Lkw 7t,gl mit Ladekran; Stärke: 0/2/1= 3 Helfer
  • Mannschaftslastwagen I (MLW I); Stärke: 0/1/3= 4 Helfer
  • MLW II (Unimog 2t,gl) mit Stromersatzanlage (SEA 68 kVA); Stärke: 0/1/1= 2 Helfer
  • MTW OV; Stärke 0/0/2= 2 Helfer
  • Zugtrupp mit MTW TZ; Stärke: 0/1/1= 2

Stärke THW Hann. Münden:  2/9/14= 25

Eingesetzte Kräfte und Gerät THW Göttingen:

  • Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen (FGr WP) mit mehreren Tauchpumpen und 5000 Liter/min-Hochleistungspumpe; Stärke: 0/2/9= 11 Helfer  

Stärke THW Göttingen:  0/2/9= 11

Gesamtstärke THW: 2/11/23= 36 Helfer


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